Generalversammlung 2012: Sonnenland eG wächst rasant

Vorstand Aufsichtsrat 2012

Anlässlich der zweiten Generalversammlung nach der Gründungsversammlung ließ der Vorstand vor den versammelten Mitgliedern das Geschäftsjahr 2011 Revue passieren. Mit dem Bau von insgesamt 18 Photovoltaikanlagen und in der Planung wesentlich umfangreicherer Projekte für 2012 hat die Genossenschaft ihr Engagement deutlich ausgeweitet. Am Jahresende standen 1,048 Mio Euro an Investitionsgütern in den Büchern, die mit dem eingebrachten Kapital der 120 Mitglieder und der Kofinanzierung heimischer Banken in Photovoltaikanlagen investiert wurden. Optimistisch auch der Ausblick auf 2012: Hier kündigte der Vorstandsvorsitzende, Uwe Kühn, weitere große Investitionen an, die auch teilweise schon realisiert wurden, wie etwa eine nahezu Verdopplung auf nunmehr 33 Dachanlagen, die Inbetriebnahme eines Pelletheizcontainers, eine wesentliche Beteiligung am Solarpark in Staufenberg sowie Pläne für Windkraftbeteiligungen in der Region. Bis zur Mitte des Jahres sollen bereits annähernd 3 Mio Euro investiert sein, etwa 30 Prozent davon mit genossenschaftlichem Eigenkapital unterlegt, die bis dahin von annähernd 200 Mitgliedern aufgebracht sein werden.

Der Jahresabschluss wurde den Mitgliedern vom Steuerberater der Genossenschaft, Thomas Reitz, erläutert. Nach Auszahlung aller Zinsen auf Nachrangdarlehen der Mitglieder, verblieb der Genossenschaft im ersten vollen Geschäftsjahr nach Gründung ein kleiner Buchverlust, der jedoch deutlich geringer ausfiel als noch in der Gründungsplanung erwartet wurde und der auf Beschluss der Generalversammlung auf das Folgejahr vorgetragen wird. Aufsichtsratsvorsitzender, Prof. Dr. Wolfgang George, der auch die Versammlung leitete, dankte dem Vorstand im Namen der Genossenschaft für die geleistete vertrauensvolle und vor allem ehrenamtliche Arbeit. Sowohl dem Aufsichtsrat als auch dem Vorstand wurden von den Mitgliedern einstimmig die Entlastung erteilt.

Gleichzeitig mit der Generalversammlung fanden Nachwahlen zum Aufsichtsrat statt. Aufsichtsrat Willi Marx, seit Gründung Mitglied dieses Gremiums, hatte sein Mandat zur Verfügung gestellt und wurde mit dem aufrichtigen Dank der Mitglieder und des Vorstands ehrenvoll verabschiedet. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurden auf Vorschlag des Vorstands Krimhilde Nachtigall-Bühler und Roland Erlebach. Im Bild Aufsichtsrat und Vorstand (v.l.): George, Kühn W., Marx, Erlebach, Wiesmeier, Nachtigall-Bühler, Kühn U., Buchkamp, Borgmann (Bild: Siglinde Wagner)

Solarpark "Buchenberg" vor der Realisierung

Solarpark Staufenberg

Am frühen Freitagnachmittag des 04. Mai 2012 waren die Partner zusammengekommen, um die Urkunde zur Gründung der "Energiegesellschaft Lumdatal GmbH" zu unterzeichnen. Mit dieser Unternehmung wird ein neues Kapitel kommunaler Kooperation aufgeschlagen, denn sechs Kommunen unter der Vorleistung von Staufenberg, die Bürgerenergiegenossenschaft Sonnenland sowie die Stadtwerke Gießen wollen in dieser gemeinsamen Gesellschaft den Solarpark "Buchenberg" im Staufenberger Ortsteil Daubringen errichten und betreiben. Hierbei wird die Bürgerbeteiligung in einer Höhe von bis zu 30 Prozent der Anteile durch Sonnenland organisiert.

Bereits am darauf folgenden Wochenende konnten Besucher der Staufenberger Gewerbeausstellung von Mitgliederen der Sonnenland eG sowie aus dem eigens hierzu angefertigeten Kurzexposé Informationen zu dem Vorhaben erhalten und sich auf eine Interessentenliste setzen lassen. Nicht allein wegen der attraktiven Verzinsung einer Beteiligung zeichnet sich bereits jetzt ein hohes Bürgerinteresse ab.

Neue PV-Anlagen mit über 330 kW Nennleistung in Betrieb

Reiskirchen Lessingstrasse 10

Rechtzeitig vor Ablauf der "Fallbeilfrist" zum 1. April 2012, ab der um bis zu 40 Prozent verminderte Einspeisetarife gelten sollen, konnte die Sonnenland eG noch 14 neue Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von über 330 kW peak in Betrieb nehmen. Ein wahrhaft sportliches Unterfangen, denn zwischen Entscheidung zur Durchführung und der Fertigstellungsfrist waren gerade mal drei Wochen Zeit. Die Sonnenland eG dankt ihren Vertragspartnern, die diese Leistung in so kurzer Zeit erbracht haben.

Mit der Fertigstellung der neuen Anlagen besteht für alte und neue Mitglieder wieder die Möglichkeit der Beteiligung. In der letzten Zeit war eine Warteliste entstanden, da zunächst ein neues Projektpaket gebündelt werden musste, bevor Beteiligungen zugelassen werden konnten. Wer an einer Beteiligung an dem neuen Paket von 13 Anlagen mit 302 kWp (eine Anlage von 30 kWp ist exklusiv für Biebertaler Mitbürger reserviert) interessiert ist, kann sich über dieses Kontaktformular gern an uns wenden und erhält dann schnellstmöglich detaillierte Informationen.

Erste Eigenverbrauchsanlage in Betrieb gegangen

Fernwald Lehnert

Auf der Werkhalle der Firma Lehnert in Fernwald ging dieser Tage die erste Photovoltaikanlage mit Eigenverbrauchsnutzung ans Netz. Die Anlage aus 428 Modulen in Dünnschichttechnologie bringt eine Nennleistung von 35,3 kW peak ins Netz und vermeidet im Jahr gut 28.000 kg an Kohlendioxid. Die Anlage ist zugleich auch die erste, die in Kooperation mit einem Industriebetrieb errichtet wurde. Der größte Teil des erzeugten Solarstroms wird bei der Firma Lehnert zur Fertigung ihrer hochwertigen Trennwandsysteme genutzt.

Pelletheizcontainer ersetzt 33.000 Liter Heizöl im Jahr

ABu Heizcontainer

Anfang März ging der erste Pelletheizcontainer der Sonnenland eG in Betrieb. Die neue Heizanlage versorgt das Sportzentrum "Top Sports" in Alten Buseck mit einer Leistung von bis zu 100 kW aus nachwachsenden Rohstoffen. Sonnenland erwartet eine Substitution von 33.000 Litern Heizöl pro Jahr. Auch für den Abnehmer der Wärmeleistung lohnt sich die Kooperation, denn unterm Strich ist die gelieferte Energie aus der Verbrennung von Pellets nicht nur umweltfreundlich, sondern auch günstiger als die Heizölbefeuerung. Sonnenland will die Lieferung von Heizenergie aus solchen mobilen Anlagen mit Nennleistungen von bis zu 300 kW in Zukunft ausbauen und kann dann Kunden auch für Übergangszeiten von einigen Jahren mit umweltfreundlicher Wärme beliefern.